Die VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Borna e.V. bietet seit 1994 Hilfen zur Erziehung an.
Im Vordergrund der SPFH steht als oberster Grundsatz, den Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Die Eltern sollen in ihrer Erziehung beraten, unterstützt und begleitet werden. Besonders wichtig ist das für die Kinder in der Familie. Denn diese brauchen ein liebevolles zu Hause und Eltern, die für sie da sind und ihnen beim „Großwerden“ helfen. Die/der Sozialpädagogische FamilienhelferIn berät die gesamte Familie. Die Arbeit ist so angelegt, dass die Familie mit Unterstützung schaut, was gut klappt und so weitergelebt werden kann. Dann seht im Mittelpunkt, was die Familie belastet und gemeinsam verändern will. Helfer und Familie suchen dabei nach Lösungen, die gut zur Familie passen.
Mit viel Wertschätzung begleitet der/die MitarbeiterIn solche Zeiten. Wir bieten Ideen an. Die Klienten selbst probieren das Neue aus und entscheiden, was bei ihren Lebensumständen möglich ist. Bei den Hilfen besteht immer das Gebot der Freiwilligkeit in der Annahme der Hilfe. Ohne dies kann unsere Arbeit mit den Hilfesuchenden nicht erfolgreich sein. Die Hilfe ist zeitbegrenzt und kostenlos für die Hilfesuchenden.
Um wirkungsvoll begleiten zu können, benötigt jede/r MitarbeiterIn in unserem Team viel aktuelles Fachwissen und regelmäßig Erfahrungsaustausch mit anderen Helfern. Daher organisiert unser VOLKSSOLIDARITÄT Landesverband Sachsen e.V. schon seit 23 Jahren ein Fachtag für die sozialpädagogischen Helfer. Verschiedenste Themen haben wir uns schon auf die Tagesordnung gesetzt. So zum Beispiel: Konfliktbearbeitung in Familien, psychische Erkrankungen von Familienmitgliedern, Arbeit mit suchtbelastete Familien, Erkennen und Handeln bezüglich Kindeswohlgefahr, Datenschutz in der Sozialen Arbeit und auch wie der Helfer ein hilfreicher Helfer bleibt. Die Themen unserer Fachtagungen sind über die vielen Jahre immer geprägt von der aktuellen Notwendigkeit für die Teilnehmer.
In diesem Jahr waren wir die Gastgeber und 63 MitarbeiterInnen aus ganz Sachsen sind unserer Einladung gefolgt.
Zum Auftakt würdigten wir gegenseitig unsere langjährig bestehenden Projekte der VOLKSSOLIDARITÄT im Bereich Hilfen zur Erziehung im Land Sachsen. Viele der Anwesenden waren schon über 20 Jahre in diesem Bereich der Sozialarbeit tätig. Uns „Alten Hasen“ gelingt es auch heute noch junge KollegInnen für unser Arbeitsfeld zu begeistern.
So haben wir in unseren verschiedenen Teams eine gute Mischung zwischen Jung und Alt.
Das ergibt, wie in vielen anderen Berufen, viele Chancen und Herausforderungen für alle.
Der Fachtag am 11.09.2019 stand unter einem besonderen Thema: „Soziale Arbeit mit traumatisierten Menschen“. Eine externe Dozentin brachte uns das Thema theoretisch, dennoch sehr anschaulich, näher. Wir Teilnehmer stellten einmal mehr fest, wie oft uns in der täglichen Arbeit Menschen aller Altersgruppen mit traumatischen Erlebnissen in verschiedenster Art und Weise begegnen. Oft ist die Umwelt sehr verwundert über das besondere Verhalten und wendet sich sehr häufig ab. Das unterstützt die traumatisierten Menschen jedoch nicht.
Wir Helfer arbeiten systemisch nach dem Grundsatz: Verhalten macht Sinn, wenn man den Kontext kennt. Emphatisch arbeiten wir dann an dem, was uns in der Hilfe gemeinsam mit den Klienten möglich ist und begleiten im Bedarfsfall zu weiterführenden Therapien.
In den wertvollen Gesprächen miteinander berichteten wir von ähnlichen Erfahrungen und Vorgehensweisen. Die neuen Erkenntnisse aus diesem Fachtag helfen in unserer Arbeit vor Ort in den Familien, diese noch besser zu verstehen und dann passgenauer helfen zu können.
Wir alle verabschiedeten uns bis zum nächsten Jahr ganz herzlich.
VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Borna e.V.
Yvonne Schlagowsky
Bereichsleiterin Hilfen zur Erziehung