Kinder mit Pferden stark machen

…unter diesem Motto wird die Arbeit in der Sozialpädagogischen Tagesgruppe der VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Borna e. V. in Geithain neuerdings bereichert. Als im Mai diesen Jahres die Erzieherin und Reitpädagogin Stephanie Schramm zum Team der Sozialpädagogischen Tagesgruppe stieß, gab es den Startschuss für ein neues Angebot in deren bereits vielfältigem pädagogischen Spektrum: erlebnisorientierte Reitpädagogik. Doch was bedeutet das? Wie kann man sich die pferdegestützte pädagogische Arbeit vorstellen?

Es geht darum, Kindern die Möglichkeit zu geben, sich auf ein Lebewesen einzulassen, in Beziehungsdialog zu gehen, Vertrauen aufzubauen, sich zu bewegen und Verantwortung für den neu gewonnenen vierbeinigen Freund zu übernehmen. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, über die Pflege des Pferdes, Putzen, Füttern, Führen, Arbeit am Boden und letztlich auch das Reiten; sich und ihren Körper bewusst wahrzunehmen, Körpersprache gezielt einzusetzen, sich bewusst zu entspannen, eine Bindung zum Pferd und dadurch auch Vertrauen aufzubauen und  ihre Grob- und Feinmotorik zu schulen. Dies sind nur einige Beispiele für die positive Wirkung von Pferden in der pädagogischen Arbeit. Dabei geht es gar nicht vorrangig darum, Reiten zu lernen. An Erster Stelle steht der liebevolle Umgang mit dem Partner Pferd, das Herunterfahren und Entspannen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen, etwas Entschleunigung in unserer sonst oft so hektischen Welt.

Doch warum haben gerade Pferde diese wohltuende Wirkung auf uns Menschen?  Der isländische Pferdefachmann Arnarson schreibt: „In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.“ Das Pferd scheint etwas Magisches, etwas für den Menschen Mitreißendes an sich zu haben, dem man sich kaum entziehen kann. Nicht umsonst ist es schon seit mehreren tausend Jahren ein treuer Wegbegleiter des Menschen und aus unserer Geschichte nicht weg zu denken.

Ein wichtiger Faktor ist das Wesen des Pferdes, es ist in seinem Verhalten weitgehend konstant und verlässlich planbar. Pferde haben ein sehr feines Gespür für Stimme und Stimmung, was sie zu einem guten „Spiegel“ für menschliches Verhalten macht. Dadurch wird das eigene Benehmen deutlich gespiegelt und eine Betragenskorrektur wird nötig, um wieder das gewünschte Verhalten beim Pferd zu erhalten. So wird dem Kind eine sehr gute Möglichkeit zur Selbstreflexion gegeben. Pferde sind ehrlich, sie können sich nicht verstellen. Dadurch wird ein vertrauensvoller Beziehungsaufbau möglich. Die vom Pferd anfangs gezeigte Zurückhaltung (Pferde „biedern“ sich nicht an) kann nur über liebevolles umwerben und das sich einlassen auf das Pferd in Zuneigung gewandelt werden. Dazu kommt die nahezu einzigartige Eigenschaft des Pferdes, einen Menschen auf seinem Rücken zu tragen. So übermittelt es das Gefühl des „Getragen werden“, es vermittelt eine hohe Stufe des Vertrauens und des Geborgenseins, eine besondere Einheit entsteht zwischen Reiter und Pferd. Pferde sprechen den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit an, bis hin in die Seele, welche sie durch ihr warmes und gutmütiges Wesen zu heilen vermögen.

Die Freude der Kinder unserer Sozialpädagogischen Tagesgruppe, jedes Mal wieder, wenn es zu den Pferden geht, zeigt uns deutlich, dass wir uns mit der pferdegestützten Pädagogik auf den richtigen Weg begeben haben.

VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Borna e.V.                                          

Stephanie Schramm

Erzieherin SPTG

Ausbildung in der Pflege sowie im Kinder- und Jugendhilfebereich bei der VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Borna e.V. weiterhin erfolgreich

Bereits mehrfach konnten wir an dieser Stelle über unsere traditionelle jährliche Azubi-Beratung berichten, welche auch in diesem Jahr Ende August in der Begegnungsstätte Dinterplatz in Borna stattfand. Der Geschäftsführer, Herr Daniel Lori, begrüßte die Gäste recht herzlich, darunter besonders die Leiterin der Heimerer-Schule Leipzig, Bereich Altenpflege, Frau Schulz. Mit der Schule verbindet uns seit wir mit der Ausbildung – vor 15 Jahren – begonnen haben, eine enge Zusammenarbeit. An der Beratung nahmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben bzw. diese beginnen, die Bereichsleiterinnen der einzelnen Fachgebiete, die Pflegdienstleiterinnen, die Praxisanleiterinnen und weitere Leitungsfachkräfte aus beiden Sozialstationen und die verantwortlichen Vertreter aus dem Kinder- und Jugendhilfebereich teil. Aus-, Fort- und Weiterbildung nehmen im Bereich Kindertageseinrichtungen und im Bereich Hilfen zur Erziehung einen wichtigen Platz ein. Sie sind unumgänglich, um in den Kitas den heutigen pädagogischen Anforderungen qualitativ gerecht zu werden. In unserem Verein hat dieses Gebiet vor allem in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Zur diesjährigen Azubi-Konferenz unseres Verbandes waren alle in berufsbegleitender Ausbildung befindlichen pädagogischen Fachkräfte und die, die es werden wollen, eingeladen.

Insgesamt befanden und befinden sich fünf Pädagoginnen in einem berufsbegleitenden Studium zum Master oder Bachelor of Arts in den Studienrichtungen Sozialpädagogik, Sozialmanagement, Früh- oder Kindheitspädagogik. Drei von ihnen haben ihr Studium 2018 erfolgreich beendet und bringen nun ihre wissenschaftlichen Kenntnisse in ihre Tätigkeit, vorrangig auf Leitungsebene, in den Kitas ein. Vier pädagogische Fachkräfte absolvieren die berufsbegleitende Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher, wovon zwei ihre Ausbildung erfolgreich abschließen konnten. Seit 2017 stellt sich unser Verband intensiv der Betreuung von Studenten im Dualen Studium der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit. Mittlerweile sind sechs Studenten in unseren Kitas in mehrwöchentlichen Praxisphasen unterwegs.

Herr Lori beglückwünschte anschließend alle 6 Altenpflegefachkräfte, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Darunter waren 5 Mitarbeiterinnen, welche eine berufsbegleitende Ausbildung absolvierten. Glückwünsche und Anerkennung für ihre Leistung wurden auch den Pädagoginnen aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe ausgesprochen.

Obwohl es uns gelungen ist, in den einzelnen Bereichen gute Voraussetzungen und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, bedeutet es für die einzelnen Mitarbeiter eine hohe Herausforderung neben der Berufstätigkeit, Haushalt und Familie die Aufgaben der berufsbegleitenden Ausbildung zu meistern. Diese Form der Ausbildung hat aber auch für alle Seiten ihre Vorteile. Die Mitarbeiter/-innen können ihrer Berufstätigkeit weiter nachgehen und gleichzeitig ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis vertiefen. Für unsere Einrichtungen bedeutet das weniger Ausfallzeiten und eine höhere Motivation bei der Erledigung von beruflichen Aufgaben. Ein Mitarbeiter aus der Pflege beginnt 2018 eine berufsbegleitende Ausbildung und 2 neue Mitarbeiter nehmen ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft auf. Frau Schulz von der Heimerer-Schule wurde herzlich für die angenehme Zusammenarbeit gedankt. Sie würdigte diese ebenfalls und gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch weiterhin alle Azubis ihr Ausbildungsziel erreichen.

Allen Pädagogen und Pflegefachkräften, die ihre Ausbildung in diesem Jahr beendet haben bzw. die eine Ausbildung aufgenommen haben, wünschen wir in ihrer beruflichen Tätigkeit in unserem Verband alles Gute und viel Erfolg.

 

VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Borna e.V.

Anne Mortan

Vorsitzende